Von kleinen und mittleren Katastrophen

Von kleinen und mittleren Katastrophen

Vor einem Monat, bin ich aus Schweden zurückgekommen. Die Hunde waren gut im Training, zwar sind sie etwas weniger auf Schnee gelaufen als erhofft, aber eine gute Substanz konnten wir in Schweden dennoch aufbauen. Ein paar Tage nach meiner Ankunft habe ich Vito röcheln hören und mir nicht viel dabei gedacht, er war einigermassen fit und hatte gerade eine unserer Trainingsstangen für die Hundeschule zerlegt, dachte er versucht ein Teilchen hochzuwürgen. Am nächsten Tag hat Cosmo dasselbe Geräusch gemacht. Wir also zum Tierarzt, sie haben Anthibiotika bekommen und trainingsfrei - keine optimale Vorbereitung und meine Laune dementsprechend.
Wir hatten wunderschöne Weihnachten, einen sehr besonderen ersten Weihnachtsfeiertag und haben nach Sylvester freudig unsere Sachen für den Reschenpass gepackt. Nach einer fürchterlichen Hinfahr von 8 statt 3 Stunden mit 2 Autos, weinenden Babies war die Stimmung eher mau. Julia war sauer, dass sie nur Babies hüten durfte, wartet sie doch seit 2 Jahren darauf auch endlich was mit den Hunden zu machen - mit dicker Kugel in jedem Winter war das nicht möglich. Training war gut, Hunde fit und so dachte ich kurz vor unserer Abfahrt, mache ich ihr eine Freude und wir fahren zusammen ein paar Kilometer auf dem Schlitten. Weil die Kleinen nörglig waren blieb sie im Auto, es gab also keine Unterweisung meinerseits, wie aufm Schlitten stehen und so kam es wie es kommen musste. Gleich in der ersten Kurve hat es uns zusammen vom Schlitten gehauen und weil wir ebendiesen beide nicht losgelassen haben, sind wir mit gestreckten Körpern aufeinandergeknallt. Julia ist nicht mehr aufgestanden, lag wimmernd im Schnee und hat bei jeder Berührung aufgeschrien. Ich wollte sie vom Trail haben, es hätte jederzeit ein Team kommen können, aber keine Chance. Rettungswagen gerufen, es dauerte bis der kam, ein, zweimal war sie nicht mehr ansprechbar. Der Sanitäter hat auf Hüftbruch oder Oberschenkelhalsbruch getippt, sie wurde ausm Schnee gegraben und verladen. Und ich, ein Freund und die zwei Babies, eins davon voll gestillt mit heftiger Flaschenablehnung im andren Auto. Im Sanka noch ohne Arzt sagte der Sanitäter wir müssten so schnell als möglich aus dem Tal raus, es würde abgesperrt wegen Lawinengefahr. Julia war jetzt komplett verzweifelt und musste über Umwege mich erreichen. Nix mehr also mit wickeln in der Pansion, 45 Minuten Fahrt ins Krankenhaus bei heftigem Wetter. Unterwegs ist der Sanka noch mit einem Schneeräumfahrzeug zusammengestossen. Im Krankenhaus dann die Hiobsbotschaft, es muss sofort operiert werden, Oberschenkelhals gebrochen. Aber es waren die nettesten Menschen um uns rum, ob die Musher oben am Reschen, die mitgeholfen haben, der Sanitäter und die Schwestern und Ärzte. Tayo wurde mit Milch auf der Säuglingsstation versorgt - die hat er allerdings erst 10 Stunden später nachdem ich ihn stundelnag rumgetragen habe getrunken. Die Teilnahme an der WM war für mich in dem Moment vorbei. Zwei Babies zu handeln, die katastrophale Finanzlage mit Julias Ausfall. Aber die hat schon frischoperiert angefangen zu organisieren. Sich ausm Krankehaus entlassen, ist mit uns heim und so stand ich ein paar Tage später wieder am Reschen zum Trainieren und Julia hat mit Hilfe ihres Vater die Babies versorgt. Eine ganz optimale Vorbereitung ist nicht mehr drin, aber mitfahren und gut trainierte Hunde ist jetzt das Ziel.

Kurz vor dem Unfall...

4 Tage nach dem Unfall...