Angekommen ins Bessans

Nach 14 Stunden unterwegs mit 9 Hunden und 2 Kindern unter 2 und Einbeinjulia sind wir gestern um 22:00 in Bessans, Frankreich angekommen. Unterwegs habe ich viermal gedroppt (Hunde pieseln lassen), genausooft gewickelt und Fläschchen gemacht, im Auto gesungen und Schnuller gesucht.

Penny, Julias Hündin, die mit Kenya vorne mitfahren durfte, hat in die Ikeatüte voll mit Schneeanzügen gekotzt, nachdem sie die Tüte mit belegten Broten geklaut und wohl etwas schnell runtergeschlungen hatte. Lovely.

Hunde sind gut drauf, Cosmo und Kenya wollten beim Droppen durchstarten und den Ort unsicher machen und sind durchgestartet. Schön dass der Triller (Abbruchssignal) sitzt.

Gerade war ein gründlicher Vetcheck. Hunde sind gallig, also heiß aufs Laufen.

Ich will einfach nur fahren, das Ergebnis nach der eher suboptimalen Vorbereitung vollkommen egal. Ich bin froh, wenn sie die Distanz mit Freude meistern.

Hätte ich vor 3 Jahren gedacht, das ich nochmal auf dem Schlitten stehe? Wohl kaum.
Die Weltmeisterschaft 2019 war ein Ziel, damals von Julia gesteckt, um mich zu motivieren und mir etwas an die Hand zu geben, Sie hat mit allem was sie hatte dafür gekämpft. Und es gab heftige Rückschläge und wahnsinnig schwere Zeiten, von denen ich auch noch schreiben werde. Vielleicht kann Julia auch mal ihre Seite beschreiben, denn bei jeder psychischen Erkrankung, jeder Suchterkrankung leiden die Angehörigen.
Auch wenn es Selbsthilfegruppen gibt, so richtig gesehen werden sie wohl nicht und es haftet Ihnen genauso auch ein Stigma an.

Jetzt aber erstmal stehen wir hier, haben es geschafft und es soll kein Abschluss, sondern ein Anfang sein.